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Die Arten von Videomarketing

Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube haben in den vergangenen Jahren für einen wahren Online-Video-Boom gesorgt. Immer mehr Nutzer konsumieren anstelle von Fotos kurze und unterhaltsame Clips und Reels ihrer favorisierten Content-Creator. Für Werbetreibende bedeutet dieser Trend, dass Videomarketing immer mehr an Bedeutung gewinnt und in keinem ausgewogenen Marketing-Mix mehr fehlen darf.

Und das nicht nur bei großen und mittelständischen, sondern auch bei kleinen Unternehmen, die mit Video bisher wenig Berührungspunkte hatten. Denn richtig genutzt bietet Videomarketing zahlreiche Vorteile gegenüber reinen Bildern und Texten. So lassen sich mithilfe von bewegten Bildern beispielsweise Geschichten erzählen, die bei der Zielgruppe eine Reihe unterschiedlicher Emotionen auslösen können und so besser in Erinnerung bleiben als Werbebanner oder Flyer.

Was ist Videomarketing überhaupt?

Videomarketing macht sich die rasant steigende Nachfrage nach Online-Videos zunutze. Statistiken zufolge konsumieren heute rund 87 Prozent aller über 14-Jährigen gelegentlich bewegte Bilder im Internet. Die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer der kostenlosen Online-Clips nimmt ebenfalls – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie befeuert – in hohem Tempo zu und erreichte 2021 erstmals 33 Minuten am Tag. Mit spannenden Inhalten, die auf den beliebtesten Video-Plattformen gestreut oder auf der eigenen Website veröffentlicht werden, können Unternehmen von diesem Boom profitieren.

Dabei ist es jedoch zunächst wichtig, die genaue Zielgruppe zu definieren und ein entsprechend passendes Videoformat zu finden. Hier hält das Videomarketing von Imagefilmen, die einen spannenden Blick hinter die Kulissen erlauben, über knackige Produktvideos bis hin zu hilfreichen Erklärvideos eine große Werkzeugbox an Möglichkeiten bereit, aus der sich Unternehmen bedienen können.

Welche Arten von Videomarketing gibt es?

Ob Launch eines neuen Produkts, Ankündigung eines Events oder Erklärung der Funktionen des Top-Sellers: Für nahezu jeden Bedarf findet sich beim Videomarketing ein passendes Format. Die 3 beliebtesten Video-Arten stellen wir im Folgenden kurz vor.

Produktvideos

Wenn sich Kunden online über ein Produkt informieren, tun sie das am liebsten in Form eines Videos, denn das Scrollen durch endlose Textwüsten oder das Klicken durch lange Bilderstrecken schreckt eher ab, als dass es verkaufsfördernd wirkt. Mit einem kreativen Produktvideo haben Unternehmen die Möglichkeit, die Vorzüge ihrer Top-Seller in bewegten Bildern zu präsentieren und so die Verkaufszahlen deutlich zu erhöhen.

Abhängig von Produkt und Zielgruppe können die Videos unterhaltsam gestaltet sein oder eine spannende Story rund um ein Problem erzählen, das mithilfe des beworbenen Produkts gelöst wird. Wichtig ist, dass die Videos knackig und nicht zu lang sind. Ein Paradebeispiel für ein gelungenes Produktvideo ist dieser unterhaltsame Clip von US-Mixer-Hersteller Blendtec, der die Kraft seines Haushaltsgeräts durch das Mixen von Autoschlüsseln unter Beweis stellt.

Will it blend?

Erklärvideos

How-To-Videos, Erklärvideos oder Tutorials gehören zu den am häufigsten gesuchten Videoinhalten im Internet. Für Unternehmen zahlen sie sich gleich auf mehrere Weise aus: Einerseits erhöhen spannende Erklärvideos, in denen die Funktionen oder die Anwendung eines Produkts oder Services anschaulich erklärt werden, die Conversion-Rate. Andererseits helfen sie die Auslastung des Kundensupports zu reduzieren, da häufig aufkommende Fragen und mögliche Probleme in einem Video behandelt werden können. Ein erfolgreiches Beispiel für Erklärvideos sind die Heimwerker-Clips von Toom, in denen der Baumarkt unter anderem anhand eines Praxisbeispiels erklärt, wie ein Gartenhaus gebaut wird – inklusive Anleitung und Materialliste zum Kauf.

Toom – Eigenes Gartenhaus bauen

Imagefilme / Unternehmenskultur-Videos

Mit einem Image- oder Unternehmensvideo können Unternehmer ihrer Firma ein Gesicht geben und so das Vertrauen und die Sympathie bei potenziellen Kunden erhöhen. Dazu bieten sich verschiedene Videoformate an. Eine beliebte Form sind kurze Videos, in denen das Unternehmen und die Produkte gezeigt werden und einzelne Mitarbeiter zu Wort kommen. Auch interessant gestaltete Clips im Interview-Format oder über besondere Firmenevents ziehen das Interesse potenzieller Kunden auf sich. Bei Unternehmenskultur-Videos darf es aber gerne auch etwas lockerer und kreativer zugehen, was den Unterhaltungsfaktor erhöht.

Eine gute Idee ist zum Beispiel eine Videoreihe mit kurzen Clips, in denen Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen jeweils einen Tag bei der Arbeit begleitet werden. Auch mit spannenden Videos über die Gründungsgeschichte des Unternehmens oder witzigen Reportagen über das Leben des Bürohundes lassen sich bei potenziellen Kunden Sympathiepunkte sammeln. Ein witziges Beispiel ist das Video dieser Marketingagentur, die ihre Azubis in der Art eines Sitcom-Intros vorstellt.

Meet the team – https://www.tiktok.com/@gkkdialog/video/7071280852906315013 

8 Tipps für erfolgreiches Videomarketing

1. Planung ist alles

Die Planung ist beim Videomarketing die halbe Miete. Bevor die erste Klappe fällt, sollte deshalb feststehen, wer die Zielgruppe für das Video ist und welches Format (z, B. Erklär-, Produkt- oder Image-Video) es haben soll. Idealerweise ist auch schon ein kurzes, stichpunktartiges Skript mit dem geplanten Ablauf des Clips vorhanden. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass während des Drehs keine wichtigen Details ausgelassen werden.

2. Passendes Equipment wählen

Entgegen der Annahme vieler Unternehmen braucht es für erfolgreiches Videomarketing nicht zwangsläufig sündhaft teures Profi-Equipment. Für die meisten Video-Ideen reicht ein modernes Smartphone vollkommen aus. Denn iPhone, Samsung Galaxy & Co. sind mit leistungsstarken Kameras ausgestattet, die eine Spiegelreflex-Kamera ins Nichts nachstehen. Die ideale Ergänzung sind – je nach Bedarf – Stative und Gimbals. Letztere sorgen bei effektvollen Kamerafahrten für ruckelfreie Bilder. Mindestens so wichtig wie die Kamera ist die Beleuchtung. Sie rückt die Person oder das Produkt vor der Kamera ins rechte Licht. Ideal sind hier zum Beispiel kleine Scheinwerfer, Softboxen oder auch Ringlichter.

3. Für Wiedererkennungswert sorgen

Um beim Videomarketing einen Wiedererkennungswert zu schaffen, sollten die Videos wiederkehrende Elemente enthalten. Bei Erklär- oder Tutorialvideos kann das zum Beispiel ein Background sein, der das Logo und/oder die Produkte des Unternehmens zeigt. Aber auch die Kleidung der Person(en) vor der Kamera bietet Möglichkeiten durch Logo-Prints oder eine bestimmte Farbe einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

4. Kurz und knapp halten

Die meisten Internet-Nutzer konsumieren Online-Videos zwischendurch bei der Fahrt im Bus, in der Mittagspause oder im Wartezimmer. Für einen 20 Minuten langen Clip hat in diesen Situationen niemand Zeit. Für erfolgreiches Videomarketing bedeutet das, dass Videos so lang wie nötig und so kurz wie möglich sein sollten. Marketing-Experten haben ermittelt, dass die optimale Länge für Videos bei maximal 5 Minuten liegt. Der Spruch „In der Kürze liegt die Würze“ trifft hier also absolut zu.

5. Geeignete Plattformen auswählen

Facebook, Instagram, TikTok, Vimeo, YouTube – es gibt mittlerweile zahlreiche Plattformen, die über eine große Nutzerbasis verfügen und sich daher ideal für erfolgreiches Videomarketing eignen. Die Wahl der Plattform hängt von der Zielgruppe ab. Menschen über 35 nutzen vorwiegend Facebook, YouTube und Vimeo, während die Jugend zwischen 14 und 30 hauptsächlich auf TikTok und Instagram anzutreffen ist. Wichtig: Nicht nur der Inhalt, auch das Format sollte zur Plattform passen. Auf Vimeo, YouTube und Facebook sind Videos im Querformat die beste Lösung. Auf den vorwiegend mobil genutzten Plattformen TikTok und Instagram sollten die Clips hingegen im Hochformat gefilmt sein.

6. Mit Titel und Thumbnail für Aufmerksamkeit sorgen

Ist die richtige Plattform gefunden und das erste Video hochgeladen, müssen ein Titel und ein Thumbnail für die Vorschau ausgewählt werden. Der Titel sollte möglichst kurz und knackig sein und den Inhalt des Videos mit wenigen Worten auf den Punkt bringen. Das Thumbnail sollte ebenfalls Aufmerksamkeit erregen und im Idealfall ein Gesicht zeigen, denn das bringt laut einigen Studien die meisten Klicks. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt das Beschriften des Thumbnails mit einigen fett und farblich hervorgehobenen Schlagwörtern.

7. Videobeschreibung und Tags nutzen

Auf Plattformen wie TikTok oder Instagram können beim Upload eines Videos Tags (Schlagworte) angegeben werden, die den Inhalt des Clips beschreiben. Die Tags dienen gleichzeitig als Navigation und ermöglichen es Nutzern, andere Videos mit ähnlichem Inhalt zu finden. Für wirksames Videomarketing ist es wichtig, die passendsten und meistgenutzten Tags zu identifizieren und zusammen mit dem Video anzugeben. Damit aber nicht nur Nutzer, sondern auch Suchmaschinen das Video finden, ist es sinnvoll, eine ausführliche Videobeschreibung zu verfassen. In dieser können wichtige Keywords genutzt werden, zu denen das Video später beim Ranking in den Suchmaschinen erscheinen soll.

8. Erfolg analysieren

Um zu verstehen, welche Videos bei Nutzern gut ankommen und zu Kontaktaufnahmen oder Verkäufen führen, ist es wichtig, die Nutzungsdaten genau zu analysieren. Die meisten Plattformen bieten ausführliche Statistikfunktionen, aus denen sich zum Beispiel die Anzahl an Videoaufrufen, Kommentaren, Likes und Shares sowie die Abspieldauer ablesen lassen. Die aus den Daten gewonnenen Erkenntnisse können anschließend in die Produktion folgender Videos einfließen.

Fazit

Durch den rasanten Erfolg der Online-Video-Plattformen hat sich Videomarketing zu einem wichtigen Tool im Online-Marketing entwickelt, auf das kein Unternehmen verzichten sollte. Mithilfe von bewegten Bildern ist es möglich, die Bekanntheit des eigenen Unternehmens zu steigern, Kundenbeziehungen zu stärken und Verkaufszahlen zu erhöhen. Und das schon mit vergleichsweise einfachen Mitteln, sodass es auch für kleine Agenturen oder lokale Geschäfte keinen Grund gibt, Videomarketing nicht zu nutzen.